Blicke, die Welten öffnen: „Von den Klassenräumen der LIK Wien zu Indiens Slums“

Mein Name ist Julian Funk. Als 20-jähriger Fotograf aus Wien, der mit Kamera und Herz die Welt erforscht, möchte ich heute eine Geschichte mit Ihnen teilen – eine Geschichte, die von den Gassen Wiens bis zu den Slums Indiens reicht.

Foto: Julian Funk

Meine Reise begann 2018/19 an der LIK Akademie für Foto und Design. Dort legten Direktor Eric Berger & Direktorin Nadja Gusenbauer den Grundstein für meine heutige Karriere. An dieser innovativen Schule, deren praxisorientierte Ausbildung mich durch unzählige Fotoabenteuer führte, erblühte meine Begeisterung für Fotografie und Reisen weiter. Das Lob und die Ermutigung, die ich damals erhielt, bestärkten mein Bestreben, nicht nur Bilder, sondern auch Geschichten festzuhalten.

Doch um das Leben wirklich zu erfassen, musste ich über den Tellerrand hinaussehen. 2022 führte mich mein Weg nach Indien, in das Herz von Poranki, einem Slum, in dem die Realität härter und ungeschönter ist, als man es sich vorstellen kann. Hier habe ich ein Jahr lang gelebt und gearbeitet, es war eine Zeit, in der wir, sowohl die Kinder als auch ich, durch unser tägliches Miteinander wertvolle Erfahrungen sammelten, zusammen spielten und voneinander lernten.

Die Erfahrungen und Begegnungen in diesem Jahr haben mich zutiefst geprägt. Ich lernte, was Dankbarkeit inmitten von Armut bedeutet. Die Freude der Kinder, die mit einfachsten Mitteln spielten, die Hingabe der Eltern, die trotz widrigster Umstände den Alltag meisterten – all das hat mich zutiefst berührt und in meiner Fotografie widergespiegelt.

Unter meinen Aufnahmen finden Sie Bilder, die mehr als nur Augenblicke einfangen. (Bilder 1-3) Diese Bilder zeigen die Eltern und Erwachsenen des Slums. Ihre Gesichter, gezeichnet von den Herausforderungen des Lebens, erzählen Geschichten von Stärke und Widerstandskraft. Sie sehen dort mehr als nur Leid; Sie sehen Lebenswillen, Stärke und unerschütterliche Würde.

(Bilder 4-6) Das sind ein paar Aufnahmen der Kinder. Trotz ihrer Umstände strahlen sie pure Lebensfreude aus. Ihr Lachen, ihre Energie, ihr unerschütterlicher Geist waren meine tägliche Inspiration. Diese Kinder haben mich gelehrt, dass Glück nicht von materiellen Dingen abhängig ist.

(Bilder 7-10) Bei diesen Fotografien habe ich versucht, das tägliche Leben und Wohnen im Slum festzuhalten. Die Bedingungen unter den Plastikplanen, bei extremer Hitze oder während der Monsunzeit, sind kaum vorstellbar. Diese Bilder sollen nicht nur die harten Bedingungen dokumentieren, sondern auch die Gemeinschaft und den Zusammenhalt unter den Bewohnern aufzeigen.

Zurück in Wien, reflektiere ich nun meine Reise – von der akademischen Diplom Ausbildung an der LIK bis zu den Straßen Indiens. Diese Erfahrungen haben meine Perspektive verändert und mich als Künstler definiert. Mein Ziel ist es nun, durch meine Fotografien und Geschichten die Welt ein wenig zu öffnen, Empathie und Verständnis zu wecken, und den Menschen zu zeigen, dass hinter jedem Bild eine tiefere Wahrheit steckt.

Ich danke der LIK Akademie und Direktor Eric Berger, sowie der Direktorin Nadja Gusenbauer für den Glauben an mein Potenzial und für die Fertigkeiten, die sie mir mitgegeben haben. Mein Weg ist weit von fertig, aber jede Aufnahme, jedes Lächeln, jede Träne, die ich eingefangen habe, trägt die Handschrift der LIK und die Lehren aus Indien.

Mit diesen Bildern und Worten hoffe ich, nicht nur Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, sondern auch Ihr Herz zu berühren. Denn in jedem Bild steckt nicht nur eine Geschichte, sondern auch ein Stück meiner Seele.

Mit fotografischen Grüßen,

Julian Funk

Foto: Julian Funk